Der Mai ist der schönste Monat, wenn man die Natur mit offenen Augen sieht. Die Bäume stehen in voller Blüte, die Wiesen sind grün und softig. Es fühlt sich so an, als stände alles unter Strom, man kann das Wunder der Schöpfung erahnen; oder sogar ergreifen. Oft lassen schon die Blütenstände Prognosen auf die Ernte zu. Wie herrlich doch alles aussieht und Hoffnung auf einen segensreichen Herbst ist groß. So in etwa würde ich mein Gefühl beschreiben, wenn ich den Monatsspruch lese.
Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.
Gal. 3,28
Es liest sich wie ein Stück heile Schöpfung, wie die Erfüllung aller Gottes Pläne. Ja, so einfach ist das. Es muss herrlich sein, die Ernte einzufahren, oder Teil dieser Vollkommenheit zu sein. Es geht nicht darum zu klären, welcher Baum der schönste, welches Feld das erfolgreichste und welche Kräuter die nützlichsten sind. Alles ist Teil der Schöpfung, Teil des Plans. So sollen auch wir nicht die Unterschiede groß machen oder ständig darauf hinweisen. Wir sind eins in Jesus. Bist du Mitarbeiter oder nicht, Vorkonfirmand oder alter Hase, Jenaplanschüler oder Gymnasiast, ja sogar egal ob du Pflanzen- oder Fleischfresser bist. Deshalb haben wir auch an das Sterben und Auferstehen gedacht, weil Christus für alle gleichermaßen die Schuld nahm und für jeden einzelnen der Segen oder die Schuld sein will und kann. Wenn Christus uns dieses Geschenk macht, haben wir nicht das Recht, dieses Geschenk selbst zu verteilen. Das machen wir nicht, sagst du? Das wäre schön und nach Gottes Idee. Falls du dich doch ertappt fühlst, ist es auch sehr gut. Denn nur dadurch ist Veränderung möglich. Ich bin dankbar, dass unsere JG immer mehr dem Monat Mai in seiner Schönheit gleicht und hoffe, dass wir durch Christus noch viele Neuanfänge und ab und zu auch ein Erntefest feiern können. Immer dann, wenn wir spüren, dass wir allesamt einer in Christus sind. Genießt den Mai in vollen Zügen.
Euer Thomas