Neuanfang

Ständig beginnt in unserem Leben etwas Neues: Der neue Tag, das neue Schuljahr, die neue Ausbildung, der neue Nachbar oder Banknachbar… Das ist schon manchmal verrückt, wenn man meint, dass es oft gleich dahingeht. Wenn wir genauer hinsehen, steckt selbst im Alltäglichen ein Neubeginn. Oft hätten wir gern gewusst, was der nächste Tag bringt oder wie der nächste Lebensabschnitt verlaufen wird, weil wir es kontrollieren bzw. selbst in der Hand haben wollen.

Wir Christen, wir Jünger, haben es da etwas leichter, wie der September-Monatsspruch zeigt:

Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
Pred 3,11

Nun, der ein oder andere möge denken, das ist doch Mist, dass man Gottes Pläne nicht aufdecken kann. Ich kann es nicht ergründen… Aber ich würde schon gerne… Wenn man nur wüsste…

Doch eigentlich haben wir es gut! Wenn wir es dabei „gut sein lassen“ können. Das heißt nichts anderes, als dass du dich fallen lassen kannst in Gottes Hand. Lass Gott „gut sein“! Und lass es auch den Mitmenschen „gut sein“. Gott hat alles schön gemacht, nicht nur für dich, aber eben auch für DICH. Und da unser Herr seine Menschen kennt, gibt es für die „zweifelnden Thomasse“ unter uns noch den Monatsspruch Oktober:

Herr, all mein Sehnen liegt offen vor dir, mein Seufzen war dir nicht verborgen.
Ps 38,10

Dieser Trost war dem Psalmbeter damals bekannt, und ist auch uns nicht unbekannt. Gott kennt mein und euer Sehnen, all das „Beseufzenswerte“. Aber auch hier gilt: Lass es bei Gott „gut sein“. Wir müssen lernen, es bei Gott abzugeben und das gute Wirken nicht uns, sondern ihm, zuzuschreiben. Ich weiß, dass ihr das alles schon wisst, jedoch bedarf der tägliche Neuanfang auch täglich dieser göttlichen Gewissheit.
Gott ist bei uns, er hört uns und hat am Ende einen guten Plan für jeden von uns. Damit startet es sich doch gleich viel besser in einen Neuanfang.

Euer Thomas