Gott ehren

Es gibt Bibelverse, da weiß man sofort wie sie gemeint sind. Die lassen gar nicht viel Interpretationsspielraum. Da der Oktobermonatsspruch solch einer ist, fällt die Einleitung kurz aus.

Ehre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich, und gib deinen Erstlingsgaben, ohne zu geizen.
Sirach 35,10

Ist doch alles gesagt! Und damit fangen meine Probleme an. Weil es so klar ist, diese Ansage, trifft sie mich auch so hart; so in etwa wie „Räum dein Zimmer auf, gern und fröhlich!“ Solche Sätze enttarnen uns, legen den Finger auf die Wunde oder bemühen unser Gewissen bzw. unseren Ausredenspeicher. Fangen wir am Anfang des Verses an: „Ehre Gott!“ Wie oft ist das ein Gedanke am Tag? Da geht es mir in erster Linie gar nicht um Opfer, sondern nur um diese kleine Geste oder große Lebenseinstellung. Gott die Ehre geben, mit den Worten die ich spreche und den Dingen die ich tue. Es geht nicht darum nur selbst die Ehre zu erweisen, wie das so oft am Tag geschieht. Und dann die Opferbereitschaft. Da fallen uns auch gleich viele Gründe ein, warum das nicht so einfach geht. Also man kann ohne Garten keine Erntegaben abgeben und ohne eigenes Einkommen kein Geld opfern, schon klar! Aber wie ist es mit Zeit für Gott, Stille, Andacht, Gespräch mit Gott und für Gott. Ein schlechtes Gewissen bekomme ich auch dabei, dass es mir schwer fällt die von Gott geschenkte Zeit ihm zu opfern. Aber das ist wohl der Lauf der Zeit und doch auch eine Chance die Beziehung zu Gott zu verbessern, eben auch durch diesen Opfergedanken. Ich will euch Mut machen zum Opfern, beim Lernen der Rollen, Basteln, Zuhören und Zeit haben miteinander und mit Gott. Dies ist eine einfache Art, Gott die Ehre zu geben.

Euer Thomas