Die ewigen Infragesteller

Hin und wieder wenn man ein ernstes Gespräch zulässt – am besten noch, wenn man sich dabei ansieht – kann es geschehen, dass man verrät, was man eigentlich so glaubt. Und dann wird es spannend. Was denkt, was glaubt mein Gegenüber? Auch an Gott? Hat er auch Jesus im Herzen?

Wenn ja, ist es oft interessant, wie unterschiedlich die Wertigkeiten und Erfahrungen sind. Vor allem die, wenn es einem mal nicht so gut geht. Das kann Mut machen oder das Gefühl geben, dass man die Sorgen nicht exklusiv hat. Man hat Jemanden zum Sorgen loslassen gefunden.

Wenn Nein, so kann man oft die Frage hören, warum Gott – wenn es ihn denn gäbe – so viel Böses zulässt. Und Böses gibt es ja nun wirklich mehr als genug. Die böse Tat, das böse Wort, die bösen Gedanken! Gott der Allmächtige?! Wie soll das gehen? Na du Christ, erkläre mal! Wenn man anders fragt, würde es wohl heißen: Erkläre, rechtfertige deinen Gott! Kannst du das? Besser noch, musst du das denn wirklich? Wir versuchen es immer wieder, fühlen uns in die Enge getrieben und würden es denen gerne einmal zeigen! Ich habe da jedes Mal ein beklemmtes Gefühl. Und wenn ich den Monatsspruch richtig verstehe, weiß ich auch warum:

Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?
Hiob 2,10

Wer nicht weiß, wie der Hiob zu diesem Satz kommt, der sollte sich die Geschichte des Hiob einmal durchlesen. So als „Absacker“ vom ungerechten Tag oder als „Zurückholer“, wenn wir gerade abheben. Mehr als diesen Vers bräuchten wir den ewigen Infragestellern gar nicht sagen. Mehr können wir über Gott nicht sagen. Aber ANNEHMEN müssen wir diese Tatsache ganz persönlich. Und das jeden Tag. Ja jeden Moment unseres Lebens. Der Hiob konnte das und ich merke, wie ich mich nach Menschen sehne, die mir helfen wollen. Nach denen, die diese Tatsache nicht in Frage stellen, sondern die Erfahrung mit dem Durchleben solcher Tatsachen haben.

Ich habe erlebt, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem „Nehmen wir einmal an, es wäre so…“ und dem bewussten, persönlichen Annehmen der Lebenssituation. Gott will uns beim Zweiten zur Seite stehen, daran glaube ich und das gibt mir Mut und Kraft!

Bleibt behütet im Oktober!

Euer Thomas