Du ziehst in deine erste Wohnung und deine lieben Eltern wollen mit einziehen. Oder du gehst auf deine erste Party mit unerlaubtem Alkoholgenuss und deine Eltern wollen, auch da, mit.
Du denkst „Das geht doch nicht, ich will selbst auf eigenen Beinen stehen, Grenzen überschreiten, einfach leben ohne die ständigen Erzieher!“
Doch manchmal, wenn’s nicht mehr anders geht, sollten sie dann doch da sein. Zum Abholen, wenn kein Bus mehr fährt. Zum Beistand leisten beim Arztbesuch oder zum Entschuldigung schreiben, wenn man nicht die Schule gehen kann (oder will :D).
Gott hat im Alten Testament nicht nur einmal seinem Volk gesagt, dass er nicht nur dabei sein will, sondern mittendrin. Und auch Jesus hat immer klar darauf hingewiesen, dass er Teil deines Lebens sein will bzw. du darfst Teil seines Plans sein, den er für dich bereit hält.
Nun, wie fühlt sich dieser Gedanke an? Beim Monatsspruch für November bringt es Gott durch den Propheten Hesekiel auf den Punkt:
Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein & sie sollen mein Volk sein.
Ez 37,27
Ich glaube, wir Menschen haben seit damals nicht sehr viel mehr dazugelernt. Denn das Eine, die Fürsorge, die Gnade, die Freundlichkeit Gottes – kurzum alles was uns gut tut – nehmen wir gern oder vielleicht auch manchmal widerwillig an, weil wir nicht in Abhängigkeit verfallen wollen.
Aber das Andere wird nach nicht langer Zeit wieder zu unserem Problem: „Sie sollen mein Volk sein…“
Durch das Wort „sollen“ geht, meiner Meinung nach, die Ablehnungshaltung noch schneller. Aber auch Worte wie „werden“, „wäre schön sie würden“ und „ich gebe ein neues Herz und Geist“, drücken doch eigentlich dasselbe aus. Und in diesem Zusammenhang, klingt das Ganze dann doch wieder positiv, oder?
Ich bin bei euch alle Tage! Und weil sich das so gut anfühlt und mir Sicherheit gibt, wächst mein inneres Sehnen, genau das nicht mehr hergeben zu wollen. „Volk Gottes“ sein wird dann nicht zur Qual, Last oder Platz, wo ich Selbstbestimmung verliere. Sondern das Volk, zu dem ich gern dazugehören möchte und wo sogar mein Herz diese göttliche Sehnsucht kennt.
Ich wünsche euch allen eine gute Zeit und das Gefühl, beispielsweise beim Märchen, dass Gott dir etwas Gutes schenkt, und dass dieses Gefühl danach nicht wieder verfliegt, sondern zur Gewissheit wird und täglich mit dem Bekenntnis beginnt: Ja, ich gehöre zum Volk Gottes und habe Jesus im Herzen. Er wohnt bei mir und das tut mir gut.
Eine gute und gesegnete Zeit,
Euer Thomas