Auseinandergehen nach einem Streit

Versucht, wenn ihr diese Zeilen lest, euren Alltag in Gedanken vorbeiziehen zu lassen. Wie oft gehst du am Tag im Ärger mit anderen Menschen auseinander? Wie oft gibt es zwei Meinungen? Wie oft gehst du nach einem Kampf als Verlierer nach Hause? Und wie lang hält dann diese Ohnmacht, diese Wut, diese Enttäuschung an? Nur 10 Minuten oder doch länger? Ach und wie ist es, wenn man genau den- oder diejenige wiedertrifft? Habt ihr den Gedanken folgen können? Vielleicht seid ihr überrascht, weil euch das öfter passiert. Eine letzte Frage noch: Würde sich auch nur ein Streit anders klären können, wenn ihr mit folgendem Satz auseinander geht?

Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.
1.Mose 32,37

Bevor ihr weiterlest, gebt diesem Gedanken einen Moment Platz. Diesen Satz sprach Jacob zu Gott selbst, nachdem er mit ihm gerungen hatte am Fluss Jabbok. Und danach segnete Gott ihn und gab ihm den Namen Israel. Nun wird wohl nicht jedes Mal eine Verheißung in Erfüllung gehen, wenn wir das sagen. Aber vermutlich würde sich im Miteinander etwas ändern. Denn mit diesem Satz sage ich: Deine Meinung ist mir wichtig. Ich weiß, dass du mir etwas zu sagen hast. Ich denke, dass die Redewendung „den Segen abholen“ für manche vielleicht neu ist, aber aus tiefer Ehrfurcht vor einigen Jahren noch sehr ernst gemeint war. Ich wünsche mir in einer Zeit wo Ehrfurcht und Respekt an Bedeutung verlieren, dass wir diesem Vers untereinander eine Chance geben! Das gilt nicht nur im Umgang mit den vermeintlich „Stärkeren“, sondern auch für die am Rande Stehenden. Und Ehrfurcht und Respekt muss man nicht zwingend mit dem 1.Mose verbinden, das geht auch mit einem Gebet für den „Widersacher“. Viele gute Erfahrungen beim Ausprobieren wünscht euch

Euer Thomas